Family Offices: Weltweit zunehmende Aktivität bei Mittelstandstransaktionen

Family Offices werden bereits als “The new force on Wall Street” bezeichnet und sind weltweit aktiver denn je bei Direktinvestitionen in Unternehmen. Als erfahrene Berater bei Transaktionen auf Kauf- und Verkaufseite stellen wir eine signifikante Professionalisierung von Family Offices bei Mittelstandstransaktionen fest, die dadurch zum festen Bestandteil der von uns betreuten Beratungsmandate werden.

Steigender Professionalisierung erhöht den Transaktionserfolg: Familienvermögen stellen sich seit Jahren immer professioneller auf, zunächst in der Vermögensverwaltung und nun zunehmend auch im Bereich Alternative Investments / Private Equity. Durch die sinkenden Renditen am Aktien- und Rentenmarkt steigt das Interesse, einen Teil des Vermögens in Firmenbeteiligungen zu investieren. Oftmals stehen bzw. standen am Anfang opportunistische und reaktive Strategien im Vordergrund, z.B. Fund-in-Fund-Investments, bei denen Finanzmittel in bereits etablierte Private Equity Fonds investiert werden. Eigentümer größerer Vermögen gehen aber vermehrt dazu über, eine eigene Organisation mit ganzen Teams aufzubauen, die als alternative Anbieter von Private Equity Unternehmen aktiv am Markt auftreten – entweder als Single-Family-Office oder gemeinsam mit anderen Großvermögen unter dem Dach eines Multi-Family-Offices.

Family Offices investieren flexibel: Ein Vorteil von Familien ist die Flexibilität, mit der sie ihre eigenen Mittel einsetzen können. Es gibt in der Regel keine starren Investitionsrichtlinien, wie bei klassischen Private Equity-Fonds. Die Flexibilität bezieht sich z.B. auf die Beteiligungsquote (Mehrheit/Minderheit), die Haltedauer (bis hin zu Evergreen-Investments), das Eingehen von Co-Investments (andere Familien, PEs, Strategen) oder die Fremdfinanzierungsquote, die bei Family Offices in der Regel niedriger ist. So können sie auf Wünsche und Befindlichkeiten von Verkäufern besser eingehen.

Family Offices nehmen aktiver an Verkaufsprozessen teil: Der zunehmende Professionalisierungsgrad, mit dem Family Offices in Unternehmen investieren zeigt sich auch zunehmend in ihrem Verhalten in Kauf- und Verkaufsverfahren. Die konservativere Herangehensweise bei Zukäufen führte in der Vergangenheit oftmals dazu, dass Family Offices in organisierten Verkaufsprozessen bei der Preisgestaltung das Nachsehen hatten. Wir sehen in unseren Projekten vermehrt aggressivere Käufer auf der Seite der Family Offices, die mit kreativen Lösungen und attraktiven Angeboten immer häufiger das Rennen machen.

Zunehmende Internationalisierung von Family Offices: Die meisten Family-Offices agieren bei Direktinvestitionen in Unternehmen zumeist noch lokal – ganz im Gegensatz zu ihrer internationalen Vermögensdiversifikation an den Aktien- und Rentenmärkten. Es treten aber zunehmend international agierende Family Offices auf, meist größere amerikanische Vermögen oder –und das wird in den nächsten Jahren deutlich steigen – asiatische Familienvermögen, die aktiv auf der Suche nach Investments insbesondere in Deutschland sind. Letztere können durch Ihren Hintergrund in China oder anderen asiatischen Ländern neben der reinen Finanzinvestition auch wie ein strategischer Investor agieren, der den Zugang zu einem attraktiven asiatischen Markt öffnen kann.

Die Anzahl aktiver Family Offices ist schwer zu greifen, da nach wie vor die meisten Großvermögen eher im Stillen arbeiten. Einer jüngst von EY veröffentlichten Studie zufolge sind weltweit ca. 10.000 Family Offices aktiv, von denen ca. die Hälfte in den letzten 15 Jahren ihre Tätigkeit aufgenommen hat. Die ca. 3.000 Familiy Offices in den USA verwalten einer Studie von Family Wealth Alliance zufolge Vermögenswerte von US$ 1,2 Billionen, CapGemini schätzt das Vermögen europäischer und asiatischer Family Offices auf weitere US$ 4.9 Billionen.


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